Mehr Performance und Reichweite mit 20 % Ethanol
„Jeder lobt, was Nürburgring-erprobt“ prangt in großen Lettern über dem historischen Fahrerlager des Nürburgrings direkt über der Durchfahrt zum neuen Fahrerlager an der Grand-Prix-Strecke. Der Spruch erinnert bei jeder Anreise zu einem der zahlreichen Rennen das Four Motors-Team um den ehemaligen DTM-Piloten Tom von Löwis und Fanta-Vier-Frontmann „Smudo“ alias Michael E. Schmidt an ihre eigentliche Mission.
Four Motors testet unter anderem nachhaltiges Benzin mit einem erhöhten Ethanolanteil von 20 % aus den Bio-Raffinerien der CropEnergies AG. Damit will das Team den Nachweis erbringen, dass dieser Kraftstoff für Ottomotoren nicht nur den potenten Aggregaten aus dem Hause Porsche gut bekommt, sondern auch der Umwelt guttut.
Grün unterwegs in der grünen Hölle
20 % nachhaltiger Kraftstoff im Benzin reduziert die Belastung der Umwelt deutlich. Der um mehr als 60 % reduzierte Feinstaub-Anteil tut sein Übriges, damit die „grüne Hölle“, wie der Nürburgring immer wieder respektvoll genannt wird, seinem Anspruch auch künftig gerecht wird. Auch wenn der Klimaschutz bei der ursprünglichen Namensgebung noch eine eher untergeordnete Rolle hat spielen dürfen.
Dennoch zählt für einen echten Racer letztlich nur der Speed, wenn die Startfreigabe erfolgt ist. Und da kann Teamchef Tom von Löwis auf seinen Super Eco 20, wie der neue Kraftstoff intern genannt wird, zählen: „Wir fahren seit 2016 mit E20 und haben nicht eine einzige negative Erfahrung machen müssen“, so das klare Statement von Tom von Löwis. Ganz im Gegenteil: „Wir verwenden den Kraftstoff mit 20-prozentigem Ethanolanteil, weil er nachhaltig ist und wir bei gleicher Leistung im Vergleich zu herkömmlichem Benzin eine längere Wegstrecke damit zurücklegen können. Er ist Super Plus bei weitem überlegen“, gibt Tom von Löwis zu Protokoll.
Mit Ethanol eine Runde mehr
Der Teamchef, der mit drei Porsche – zwei Cayman und einem Porsche 911 GT 3, die Rennen der NLS (vormals VLN) und das prestigeträchtige 24-Stunden-Rennen bestreitet, hebt die praktischen Vorteile von Super Eco 20 hervor. „Unsere beiden Cayman sind bereits motorseitig auf den nachhaltigen Kraftstoff abgestimmt und schaffen auf der verkürzten GP-Strecke bei einem Vier-Stunden-Rennen eine Runde mehr, was uns das Splash and Dash (kurzer Boxenstopp, um nur wenige Liter nachzutanken, Anm. d. Red.) vor den letzten Runden erspart.“
Smudo in seinem Element
Dass „Öko“ nicht als Synonym für langsam stehen muss, beweist er in seiner Klasse AT, die für alternative Antriebe steht. Dort sammelt das Team fleißig Klassensiege und kann so manch anderem etablierten Rennstall die Rücklichter zeigen. Das erfreut auch Smudo, den „rasenden Rapper im Bio-Porsche“, wie ihn kürzlich erst ein auflagenstarkes Fachmagazin titulierte. Ihm überlässt Tom von Löwis gern mal das Volant des schnellen 911-er, denn neben seinem Faible für den Rap und der Nachhaltigkeit haben sich in seinem Blut längst schon die Rennsport-Gene breit gemacht. Er will mit seinem Einsatz ein Zeichen setzen, um über den Motorsport umweltfreundliche, nachhaltige Lösungen in die Serie zu implementieren und an der Tankstelle hoffähig zu machen. Getreu dem Motto: Nicht der Verbrenner ist schlecht, sondern das, was verbrannt wird“. Und damit meint er herkömmliches Benzin, das seiner Meinung nach noch über jede Menge nachhaltiges Potential verfügt.
Motorsport goes green
Übrigens: Die schnellen Produkte aus Zuffenhausen sind trotz ihrer Performance quasi fahrende Versuchslabore: Re-raffiniertes Motor- und Getriebeöl sorgen für die notwendige Schmierung, Türen aus Biofaser-Gewebe, entwickelt von Porsche gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut, und CO2-neutrale Alu-Felgen runden das nachhaltige Package ab, mit dem das Four Motors Team eine Vorreiterrolle im nachhaltigen Motorsport für sich beansprucht. Für die Zukunft plant das Team zudem den Einsatz von umweltfreundlichen, Feinstaub reduzierenden Bremsbelägen und recycelten Rennreifen.
Four Motors hat sich eben vollends dem nachhaltigen Motorsport verschrieben – und treibt beispielsweise den Einsatz des Zukunftskraftstoffs Super Eco 20 nicht nur auf dem Race-Track, sondern auch auf der Straße mit voran.